Die Sängerbewegung in Böhlen
 
 
 
  Am 15. Oktober 1920 wurde im "Gasthof zum Löwen" ein Männergesangsverein gegründet. Interessant ist hierbei, 
 
 
  dass zu dieser Zeit bereits der 3. Chorleiter gesucht wurde. 1923 hatte der Verein ca. 40 Mitglieder. Aus einer 
 
 
  Niederschrift aus dem Jahr 1927 geht hervor, dass zu jener Zeit auch ein Frauenchor und ein Arbeitergesangverein 
 
 
  bestand. Die Leitung des Chores lag bis zum Jahr 1946 in den Händen von Alfred Bergmann, Armin Heinze, 
 
 
  Walter Eichhorn, Armin Schneider, Albin Ebert, Arno Schilling und Lehrer Weber aus Wildenspring. 1946 übernahm 
 
 
  Otto Eichhorn (Bruder von Walter Eichhorn) die Führung des Chores. Ab 1947 entwickelte sich der Chor zu einem 
 
 
  gemischten Chor. In den 1950-er Jahren erlebte der Chor seine Blütezeit. So verfügte er im Jahre 1954 über 84 
 
 
  Mitglieder. Der Gesangverein war stets an der Gestaltung des kulturellen Lebens im Dorfe beteiligt. Mit großem 
 
 
  Erfolg wurden Theaterstücke aufgeführt und man beteiligte sich an den Sängerwettstreiten in der näheren Umgebung. 
 
 
  Zu einer außerordentlichen Aufgabe machte sich der Chor den Grabgesang.
 
 
  In den 1960-er Jahren kam es zu Unstimmigkeiten zwischen der Gemeinde und dem Volkschor. Deshalb legten 
 
 
  viele Mitglieder und die Chorleitung ihre Ämter nieder. 1967 übernahm Martin Koburger aus Friedersdorf die Leitung 
 
 
  des Chores. Wegen Mangel an Männerstimmen kam im Jahr 1969/70 das vorläufige Ende des Chorgesangs in Böhlen.
 
 
  Nach der Wende kam wieder Bewegung in das Chorleben Böhlens. Anstoß hierfür gaben die damaligen Gemeinderäte 
 
 
  Monika Henklein und Magdalene Goelitz. Unterstützung fanden sie im Chor der Partnergemeinde Hohenahr.
 
 
  Im Februar 1991 trafen sich ca. 35 Frauen und Männer, um unter Leitung von Walter Werlich mit dem Probegesang zu 
 
 
  beginnen. Nach dem Fasching 1991 wurden bereits mehrstimmige Sätze geübt und am 25.05.1991 hatte der Chor 
 
 
  seinen ersten öffentlichen Auftritt.
 
 
  In diesem Jahr begeht der Chor sein 15-jähriges Jubiläum. Dies geht einher mit 15 Jahren Partnerschaft zum 
 
 
  Gesangverein "Eintracht Erda" aus Hohenahr. Beide Chöre pflegen dauerhafte Beziehungen und besuchen sich 
 
 
  gegenseitig zu Sängerfesten und Liedertagen.
 
 
  In diesem Jahr konnte außerdem Walter Werlich für 60 Jahre Chorgesang geehrt werden. Zuerst als Sänger und 
 
 
  später als Dirigent leitete er die musikalischen Geschicke vieler Chöre. Heute steht er immer noch mit seiner Stimme 
 
 
  dem Chor zu Verfügung oder leitet ihn Vertretungsweise, denn der Chorstab ging im Jahr 2004 an die aktuelle 
 
 
  Chorleiterin Edeltraud Hopf.
 
 
  Der Chor hat heute ca. 20 bis 25 Auftritte pro Jahr. Singen zu Jubiläen, bei Trauerfeiern, Sängerfesten in der 
 
 
  Umgebung, Singen zum Volkstrauertag und der Gemeindeweihnachtsfeier sowie am Heiligen Abend werden vom 
 
 
  Chor unentgeltlich gestaltet. Dabei gehören ca. 80 Lieder zum Repertoir.
 
 
  Höhepunkte in den letzten Jahren waren die Teilnahme beim Domstufensingen in Erfurt, ein Konzert mit dem 
 
 
  Hochdahler Männerchor in der Böhlener Kirche, Adventsingen in Böhlen oder ein Frühlingskonzert in den Katakomben 
 
 
  von Stadtilm.
 
 
  Der Chor trägt aktiv zur Förderung des Gemeinschaftslebens in der Gemeinde bei. Er veranstaltet für die Mitglieder 
 
 
  jährliche Wandertage in die nähere Umgebung  und zum Jahresende eine gemütliche Feier mit gutem Essen und 
 
 
  einem tollen Programm der Chormitglieder in der Vereinsgaststätte "Zur schönen Aussicht".September 2006
 
 
  Gesangverein Böhlen e.V.
 
 
  i.A. Edeltraud Hopf
 
 
  (bearbeitet von Henning Hopf) 
 
 
 
 
 
  
 
 
  Foßbsche